Scherebahn / Schere-Kegeln

Faszination Schere-Kegelsport

Kegeln auf Schere-Kegelbahnen macht Spaß – vor allem dann, wenn die eigenen Ergebnisse durch regelmäßiges Training immer besser werden. Wer bereits einen Kegelsportwettbewerb mit Könnern live erlebt hat, war und ist fasziniert, wie dieKegelkugel immer wieder vom gleichen Auflagepunkt mit der gleichen Lauflinie und ähnlicher Geschwindigkeit sieben, acht oder neun Kegel zum Fallen bringt. Konstant gute Ergebnisse sind eben nur möglich, wenn man sich schnell auf die unterschiedlichen Bahnverhältnisse einstellen und den richtigen Wurf mit der erforderlichen Präzision wiederholen kann.
Gute Schere-Kegler und Schere-Keglerinnen erzielen bei 120 Kugeln – 60 Würfe in die Vollen und 60 Würfe im Spielmodus Abräumen mit Kranzwertung – über 840 Kegel. Anschaulicher formuliert: Beim Spiel in die Vollen erzielen die Spitzenkeglerinnen und Spitzenkegler durchschnittlich 8 Kegel pro Wurf und beim Abräumen werden die Kegel im Schnitt abwechselnd mal in einem Wurf, mal in zwei Würfen abgeräumt.


Spezifikationen einer Scherekegelbahn

 

Schere Kegelbahn

Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge: 5,50 m, Breite: 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt. Die Bahn hat eine Gesamtsteigung von 10 cm vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Die Lauffläche hat von der Aufsatzbohle bis zur Schere auf einer Länge von 9,5 m eine Breite von 0,35 m und verbreitert sich dann auf einer Länge von 8,5 m scherenartig bis auf 1,25 m beim Kegelstand.Scherenbahnen sind im westdeutschen Raum (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland) sowie im südlichen Niedersachsen und in Hessen verbreitet, im Ausland in den Benelux-Ländern, in Frankreich, Italien und Brasilien.


Wie wird auf Schere-Bahnen gekegelt

Die Kugelzahl im Meisterschaftsspielbereich ist 120. Es kann jedoch auf 2 oder 4 Bahnen gespielt werden. Das Kegeln aufScherenbahnen vereint das Spiel in die Vollen und das Abräumen mit der Gassenzwangvorschrift. Auf der ersten Bahn werden beispielsweise die ersten 15 Wurf in die linke Gasse in die Vollen gespielt. Die nächsten 15 Wurf werden nach Gassenwechsel abgeräumt, wobei die jeweilige 1. Kugel (auf das volle Kegelbild) in die rechte Gasse gespielt werden muß. Auf einer Zwei-Bahnenanlage werden dann die nächsten 30 Wurf mit 15 in die Vollen und 15 Abräumen auf die jeweils anderen Gassen gespielt. Der oder die nachfolgenden Würfe müssen die verbleibenden Kegel abräumen. Als Besonderheit ist zu bemerken, daß bereits ein neues volles Kegelbild aufgestellt wird, wenn allein der Kegel Nr. 5 (sog. König) stehengeblieben ist. Die Kugeln 61 – 120 werden dann auf der zweiten Bahn im umgekehrten Rhythmus, d.h. 15 Wurf in die Vollen in die rechte Gasse und 15 Wurf Abräumen in die linke Gasse, 15 Wurf linke Gasse in die Vollen und 15 rechte Gasse Abräumen gespielt.
Beim Spiel über 4 Bahnen werden pro Bahn 15 Wurf in die Vollen und 15 Wurf Abräumen mit dem jeweiligen Gassenwechsel gespielt.


Alle Neune Oder: Neun gute Gründe, Mitglied in einem Schere-Kegelsportclub zu werden

(Quelle: http://www.kegeln-und-bowling-umwerfende-sportarten.de)

  1. Kegeln ist in allen Bevölkerungsgruppen populär – ein echter Volkssport. Für Jung und Alt. Für Frauen und Männer. Deshalb ist Kegeln ein idealer Sport für die ganze Familie.
  2. Der richtige Auflagepunkt, die richtige Kugelgeschwindigkeit. Beim Kegeln kommt es auf Präzision an. Und somit auf die richtige Technik, also auch auf eine gute Koordination.
  3. Kegeln ist ein Ausdauersport. Bei einem internationalen Wettkampf machen die Sportkeglerinnen und Sportkegler jeweils 120 Würfe, auf der nationalen Ebene geht es bei den Herren über die 200-Kugel-Distanz, die Damen spielen 100 Kugeln. Das hält fit.
  4. Auch die Spannung bei Wettkämpfen sorgt für ein gutes Herz-Kreislauf-Training… Viele Punktspiele oder Einzelwett- bewerbe werden erst mit den letzten Würfen entschieden.
  5. Beim Kegeln wird nicht nur der Körper trainiert. Wenn die Keglerinnen und Kegler 120 mal Anlauf nehmen, kommt auch der Geist nicht zu kurz. Circa 40 Minuten heißt es: „Volle Konzentration“.
  6. Bei der schönsten Nebensache der Welt wird alles andere nebensächlich: Für viele Keglerinnen und Kegler steht fest: „Nirgendwo kann man besser vom Alltag abschalten als auf der Kegelbahn.“
  7. Einige spielen nur in der Mannschaft, andere nehmen nur an Einzelwettbewerben teil. Die meisten machen beides, weil Kegeln sowohl eine faszinierende Mannschafts- als auch Einzelsportart ist.
  8. „Spiel fällt aus“ – dieses Schild kennen Kegelsportler nicht. Sportkegeln geht immer: Bei Außentemperaturen von minus 20 bis plus 40 Grad Celsius. Von Januar bis Dezember. Denn: Kegeln ist eine Allwetter- und somit auch eineGanzjahressportart.
  9. Immer besser werden. Wer will das nicht? Das Schöne beim Kegelsport ist, dass die Zählgeräte auf den Trainings- bahnen die Ergebnisse, die Leistungsfortschritte von Breiten- und Leistungssportlern auf den Punkt genau anzeigen.

Sportkegeln im Bereich Schere

Die Kegel-Bundesliga (Schere) ist die höchste Spielklasse im deutschen Sportkegeln der Sektion Schere. Sie wird vom Deutschen Schere-Keglerbund ausgerichtet. Die Herren-Liga besteht seit 1970, die der Damen erst seit 2000.

120 Wurf kombiniert

Sportkegeln in der Sektion Schere setzt sich aus zwei Spielvarianten, dem Spiel in die Vollen und dem Abräumen, zusammen.

  • Beim Spiel in die Vollen spielt ein Sportler bei jedem Wurf auf ein komplettes Kegelspiel, auch Bild genannt. Gewertet werden bei fester Wurfzahl die Zahl der abgespielten Kegel.
  • Demgegenüber muss ein Spieler beim Abräumspiel solange auf die Kegel spielen, bis alle abgespielt worden sind. Lediglich der Mittelkegel, König genannt, darf stehen bleiben (Kranz), allerdings werden auch nur die 8 gefallenen Kegel gewertet.

Es herrscht Gassenzwang. Auf den ungeraden Bahnen wird mit der linken Gasse Volle, auf den geraden mit der rechten Gasse Volle begonnen. Nach 15 Wurf folgt dann das Abräumen in die andere Gasse. Sowohl das Spiel in die Vollen als auch das Abräumspiel sind sehr variantenreich, da keine Scherenbahn präzise der nächsten gleicht. Beispielsweise weist jede Bahn aufgrund von Material- und Schliffunterschieden eine andere Kehlung auf. Der Kegler ist gezwungen, sich bei wechselnden Kegelbahnen immer wieder an die besonderen Verhältnisse der Kegelbahn anzupassen, um möglichst viele Kegel abzuspielen.

Gespielt werden im Wettkampfbetrieb ab dem 14. Lebensjahr 120 Wurf kombiniert. Dies bedeutet, dass auf jeder Bahn 30 Kugeln geworfen werden, davon sind jeweils 15 Volle und 15 Abräumen. Bei dieser Spielpraxis gilt 700 landläufig als Schnitt, in höheren Klassen ist ein persönlicher Schnitt von 800 und mehr erforderlich. In der Bundesliga werden oftmals 900 Holz geworfen.

Der aktuelle Rekord des Weltverband der Schere-Kegler (NBS), erzielt bei Welt- oder Europameisterschaften, liegt bei den Herren bei 991 Holz (Daniel Mittelstädt, EM 2009 Oberthal) und bei den Damen bei 979 Holz (Bianca Mayer, WM 2007 Oberthal). Die Deutschen Rekorde liegen zur Zeit bei den Herren bei 984 Holz (Jürgen Wagner, DM 2007 Oberthal) und bei den Damen bei 963 Holz (Jasmin Thon, DM 2009 Düsseldorf).

In der 1. Bundesliga wurden aber schon über 1000 Holz erreicht. Bei den Herren stellte Holger Mayer vom Verein KF Oberthal am 4. September 2010 auf der heimischen Anlage mit 1029 Holz eine neue Bestleistung auf.



[Quelle: Wikipedia, Deutscher Keglerbund (DKB), Technische Vorschrift Schere-Kegeln, http://www.kegeln-und-bowling-umwerfende-sportarten.de]